Justus Möser und das Tuchmachergewerbe in Bramsche
Im Dezember 1720 wurde Justus Möser geboren. Als Staatsmann im Fürstbistum Osnabrück hatte er großen Einfluss auf die Entwicklung des Gewerbes. Die Herstellung von Textilien aus Leinen oder Wolle war damals der wichtigste Gewerbezweig im Fürstbistum. Schon früh hatte Möser dabei die Tuchmacher in Bramsche fest im Blick. Er schätzte sie als gute und fleißige Handwerker, erkannte aber auch, dass es ihnen an wichtigen Voraussetzungen fehlte, um erfolgreich zu sein. Das größte Hemmnis sah er in der schlechten Qualität der Wolle, die sie verarbeiteten. Die Bramscher Tuchmacher beschrieb er als „Goldarbeiter“, denen aber nur „Messing“ zur Verfügung steht.
Über 30 Jahre kümmerte sich Justus Möser um die Entwicklung des Tuchmachergewerbes in Bramsche. Auf seine Initiative geht vor allem die Einrichtung des Bramscher Lagerhauses zurück. Dieses versorgte die Tuchmacher nicht nur mit Wolle in guter Qualität und zu günstigen Preisen, sondern stellte ihnen auch Kredite für den Einkauf der Wolle zur Verfügung. Nicht alle seine Ideen konnte Möser umsetzen, nicht immer war er sich mit den Tuchmachern einig, aber letztlich war seine Förderung erfolgreich und wirkte über seinen Tod (1794) hinaus.
Die Ausstellung bindet die Initiativen Mösers in den regionalen und zeithistorischen Kontext ein und zeigt anhand von Exponaten, Modellen und Schriften ihre Bedeutung für die Entwicklung in Bramsche.
Die Ausstellung ist Teil des Veranstaltungsreigen „Justus Möser 1720 / 2020“ mit dem Stadt und Land Osnabrück den einflussreichen Staatsmann und in seiner Zeit viel gelesenen Publizisten würdigen.
Anstelle einer Eröffnung der Ausstellung ist ein kleines Fest am 5. September geplant.
Das Begleitbuch zur Ausstellung ist im Museum und über unsere Homepage erhältlich.
Führungen für kleine Gruppen bieten wir im Rahmen der Möglichkeiten auf Anfrage an.
Mühlenort 6
49565 Bramsche
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