Was ist ein Tuch? Bis ins 19. Jahrhundert war die Wolle vom Schaf der wichtigste Rohstoff für die Herstellung von Kleidung und anderen Textilien. Aus Wolle hergestellte und ausgerüstete Stoffe bezeichnet man als Tuche. Für ihre Herstellung waren zahlreiche Arbeitsschritte notwendig: vom Waschen und Kämmen der Wolle über das Spinnen des Garns bis zum Weben und der Ausrüstung.
Das Gebäudeensemble
Die Gebäude der Tuchmacherinnung Bramsche entstanden über Jahrhunderte. Immer wieder wurden einzelne Teile angebaut oder abgerissen. Die Architektur dokumentiert so den Übergang von der handwerklichen zur industriellen Produktion.
Die Produktion
Wir produzieren an laufenden Maschinen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert: Die zu großen Ballen gepresste Wolle wird im Wolf gelockert und gemischt, im Krempelsatz kardiert und vom Selfaktor zu Garn versponnen. Daraus weben wir auf Schaft- und Jacquard-Webstuhl Tuche und verarbeiten sie zu flauschigen Wolldecken.
Frühe Maschinen
Die Textilindustrie war der Motor der Industrialisierung: Schnellschütze und Spinning Jenny revolutionierten die Arbeitswelt. Wir zeigen die wichtigsten Etappen der Entwicklung von der handwerklichen zur industriellen Textilfertigung.
Frühe Funde
Spinnen und Weben zählen zu den ältesten Kulturtechniken. Wir zeigen anhand archäologischer Funde aus Bramsche die Frühgeschichte und Technik des Spinnens und Webens von Hand.
Die Wolle
Wolle ist der Rohstoff, aus dem Tuche entstehen. Wir zeigen, was ihre Qualität ausmacht.
Die Färberei
Vor der Erfindung synthetischer Farben war das Färben von Textilien eine hohe Kunst. Mit dem Naturfarbstoff Krapp färbten die Tuchmacher und Schönfärber in Bramsche das Bramscher Rot. Die Färbung gelang am besten im großen Zinnkessel, der noch heute im Einsatz ist.
Die Ausrüstung
Walken, Rauen, Scheren, Bürsten … Es sind noch viele Arbeitsschritte bis aus dem gewebten Tuch flauschige Wolldecken entstehen.
Gilde und Innung Bramsche
Die Anfänge der Tuchmachergilde reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Bis zum Strukturwandel in den 1970er Jahren prägte sie die Geschichte von Bramsche.