Bauhaus-Stoffe als Inspiration
Das Bauhaus, dessen 100-jähriges Gründungsjubiläum 2019 gefeiert wird, hat einen unbestreitbaren Platz in der Designgeschichte des 20. Jahrhunderts. Die Weberei, die am längsten existierende und erfolgreichste Bauhaus-Werkstatt, setzte entscheidende Impulse für die Entwicklung und Professionalisierung des Textildesigns.
Gunta Stölzl (1897–1983), die am Bauhaus in Weimar studierte und von 1927 bis 1931 als erste Meisterin die Webereiwerkstatt in Dessau leitete, hat eine umfangreiche Sammlung von Entwürfen, Zeichnungen und Arbeitsproben hinterlassen. Davon inspiriert haben Studierende der Universität Osnabrück, begleitet von der Textildesignerin Lucia Schwalenberg, eine exklusive Kollektion von Wolldecken geschaffen, die auf dem 100 Jahre alten Jacquardwebstuhl im Museum gewebt werden.
Der gesamte Prozess – vom Entwurf, über die Patronenzeichnung und das Schlagen der Lochkarten bis zum Weben – kann in der Ausstellung und im authentischen Maschinensaal des Museums mit verfolgt werden.
Decken, Teppiche, Wandbehänge und Heimtextilien waren das Metier der Weberei am Bauhaus, Stoffe für modische Kleidung kein Thema – auf den ersten Blick. Mit dieser Leerstelle haben sich die Textilwissenschaftlerin Annette Hülsenbeck, die Künstlerin Hiltrud Schäfer und ihre Studierenden experimentell auseinandergesetzt. Auf den zweiten Blick konnten Modeentwürfe und Statements von Bauhäuslerinnen entdeckt und Neuinterpretationen erprobt werden.
Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Fach Textiles Gestalten der Universität Osnabrück.
Zur Ausstellung ist ein Begleitband erschienen.
Die Ausstellung wird gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V., der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und der Kreissparkasse Bersenbrück sowie dem Förderverein Tuchmacher Museum Bramsche e.V.
Mühlenort 6
49565 Bramsche