Am Mittwoch begann der harte Lockdown, das schränkt unsere Arbeit weiter ein, ist aber wohl leider notwendig. In den letzten Wochen hat sich einiges getan im Dachgeschoss der Spinnerei. Die Abteilungen zu den Rohstoffen, zum Strukturwandel und alle Trennwände wurden abgebaut. Das größte Objekt, der Rüti-Webstuhl von 1970 über den wir im letzten Blog berichtet haben, ist inzwischen sicher bei Sanders-Kauffmann angekommen. Der Abtransport erforderte Maschinen- und Manneskraft. Das Nadelöhr war die 1,52 breite Tür, durch die der 1,50 breite Koloss geschoben werden musste.
Nicht weniger heikel war der Transport der 6 neuen Ganzglasvitrinen, die zum Glück knapp in den Aufzug passten. Ihre transparente Wirkung im jetzt offenen Dachgeschoss ist großartig. Nun müssen noch die Kabel für ihre Beleuchtung aus dem Stockwerk darunter verlegt werden, bevor wir sie einrichten können. Was genau darin zu sehen sein wird, verraten wir hier noch nicht – es wird um die Frühzeit des Spinnens und Webens und um die Merino-Schafe gehen. Die Ausstellung wird dann auch unter Corona-Bedingungen zu besichtigen sein, sobald wir überhaupt wieder öffnen dürfen.
Eins der Objekte für die neue Ausstellung, ein historischer Wollkarren, wurde uns im November vom Textilmuseum Bocholt überlassen. Er war einst in der Spinnerei Reese in Bodenwerder im Einsatz, die 120 Jahre bestand, bevor sie 1984 abgerissen wurde. Holzwurm und Feuchtigkeit hatten dem an sich robusten Handkarren ziemlich zugesetzt. Heinz Höner hat ihn mit verdünntem Weißleim und viel Geduld stabilisiert.
Pünktlich zu seinem 300. Geburtstag am 14.12.2020 hat der berühmte Osnabrücker Jurist, Literat und Publizist nun seine eigene Website: www.justus-moeser.de. Seine ganz besondere Beziehung zu den Bramscher Tuchmachern durfte hier natürlich nicht fehlen. Wer unter „Herr Möser“ auf die Rubrik „Filme“ geht, findet die Zeitreise des Herrn Justizrat und dessen Tochter Jenny von Voigts nach Bramsche und zu drei weiteren Stationen im Osnabrücker Land. Erstaunlich, wie viel aber manchmal auch wenig sich hier in den letzten drei Jahrhunderten verändert hat.
Auch in diesem Jahr verwandelten sich die Fenster des Museums wieder in einen riesigen Adventskalender – mit Hilfe ausgeklügelter Verkabelung und vielen Zeitschaltuhren leuchtet jeden Abend ein Fenster mehr.
Allen unseren Gästen und Leser*innen dieser Seiten wünschen wir eine möglichst unbeschwerte Weihnachtszeit, Gesundheit, Glück und Zuversicht für das kommende Jahr.